Achillodynie
Anatomie
Die Achillessehne (Tendo calcaneus) verbindet die Wadenmuskulatur (M. gastrocnemius und M. soleus) mit dem Fersenbein (Calcaneus). Sie ist besonders bei der Streckung des Fußes (Läufer, Springer, Werfer) belastet. Die Achillodynie beschreibt dabei die schmerzhafte Entzündung der Achillessehne.
Symptome
Symptome der Achillodynie sind Schmerzen im Bereich der Achillessehne, die häufig nach Belastungen sowie morgens nach dem Aufstehen vorkommen. In chronischen Fällen sind die Schmerzen auch beim Gehen vorhanden und klingen nur bei vollständiger Entlastung der Achillessehne ab.
Ursache
Die häufigsten Ursachen für eine Reizung der Achillessehne sind Fußfehlstellungen (Senk-/Spreizfüße), falsches Schuhwerk (Druck auf den Schleimbeutel) mit zu starken Dämpfungs- und/oder Stützelementen im Schuh (schlechter Halt des Fußes), Vorfußsupination (Abrollung über den äußeren Vorfuß), verkürzter M. gastrocnemius (Zwillingswadenmuskel) und/oder M. soleus (Schollenmuskel) sowie ein zu hoher Trainingsumfang.
Diagnose
Im Bereich der Achillessehne findet sich häufig eine ausgeprägte Schwellung. Häufig ist diese tastbar und erwärmt. Patienten mit Achillodynie berichten über sehr hohe Druckempfindlichkeit. Besonders stark sind die Schmerzen morgens, direkt nach dem Aufstehen und eine Belastung ist kaum möglich. Bei sportlichen Aktivitäten herrscht zu Beginn der Belastung ein erhöhter Zug auf die Achillessehne der zu Schmerzen führt. Dieser klingt meist nach Erwärmung ab. Nach der Belastung sowie nachts können erneut stärkere Schmerzen auftreten. Teilweise findet man ein tastbares und manchmal auch hörbares Knirschen (Krepitationszeichen) in der Sehne, das durch Fibrin-Ablagerungen (Protein-Ablagerungen) entsteht. Um Teilrisse der Achillessehne auszuschließen, sollten Ultraschalluntersuchung, Röntgenaufnahme bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden.
Therapie
Bis zum Abklingen der Beschwerden sollte mit dem Sport pausiert werden und in dieser Phase eventuelle muskuläre Dysbalancen anhand von Kräftigungs-, Stretching- und Koordinationsübungen reduziert werden. Ebenfalls sollte eine orthopädische Einlage zur Stabilisierung des Fußes getragen werden. Zur Entlastung der Achillessehne im akuten Stadium sind Bandagen zu empfehlen.
Auszuschließende Diagnose
Achillodynie, Apophysitis calcanei, Achillessehnenriss.
Bewegungsanalyse
In der Bewegungsanalyse können wir meist eine starke Vorfußsupination (Abrollung über den äußeren Vorfuß) feststellen. Diese führt zu einer unphysiologischen Zugbeanspruchung in der Hauptbelastung der Achillessehne und kann somit zu Reizungen und Entzündungen führen. Ebenfalls ist häufig eine starke Überpronation (zu starke Einwärtsdrehung des Fußes) bzw. eine starke Supination (Auswärtsdrehung des Fußes) für eine Reizung der Achillessehne verantwortlich. In der Analyse führen wir bei Patienten mit Achillodynie einen Beweglichkeitstest durch, um Verkürzungen der Wadenmuskulatur (M. gastrocnemius und M. soleus) festzustellen.