Laterales Kompartmentsyndrom

Anatomie


Als Kompartment-Syndrom bezeichnet man einen erhöhten Gewebedruck. Auf Grund dessen kommt es zu Durchblutungsstörungen der Muskeln, Blutgefäße und Nerven. Hierdurch kann es zu neuromuskulären Störungen oder zu Gewebe- und Organschädigungen kommen.

Symptome

Meist treten Schmerzen im äußeren Wadenbereich nach kurzer Laufbelastung auf, können aber in schwerwiegenden Fällen auch beim Gehen auftreten. Nach Belastungsabbruch besteht wieder Schmerzfreiheit. Teilweise berichten Patienten über ein Taubheitsgefühl im Unterschenkel und/oder im Fuß.

Ursache


1. Trainingsfehler: Trainingsfehler: Überlastung der Wadenmuskulatur
2.Muskuläre Dysbalance: Starke Schienbeinmuskulatur ? Schwache Wadenmuskulatur
3. Fußgewölbe: Aufgrund von Fußfehlstellungen kann es zu unphysiologischen
Zugkräften auf die Muskulatur des Unterschenkels kommen.

Diagnose

In der Regel kann das laterale Kompartmentsyndrom vom Arzt auf Grund der Symptome diagnostiziert und ggf. anhand einer Druckmessung verifiziert werden.
Teilweise bestehen örtliche Schwellungen und hohe Druckschmerzhaftigkeit im Bereich des M. gastrocnemius (Zwillingswadenmuskel) und M. soleus (Schollenwadenmuskel).

Therapie


Es ist zu empfehlen, bis zum Abklingen der Symptome eine Sportpause einzulegen, und den verletzen Bereich zu kühlen. Mögliche Fußfehlstellungen sollten anhand einer orthopädischen Einlage korrigiert werden, muskuläre Dysbalancen durch Kräftigungs- und Stretchingübungen verringert werden. Ebenfalls sollten zur Stabilisierung des Fußes und des Unterschenkels Koordinationsübungen mit Hilfe eines Wackelbrettes durchgeführt werden. In seltenen Fällen muss eine druckentlastende Spaltung der Muskelfaszie durchgeführt werden.

Auszuschließende Diagnose

Frakturen des Schien- und Wadenbeins, Muskelzerrungen

Bewegungsanalyse


In der Bewegungsanalyse stellen wir häufig eine deutliche Fußfehlstellung in der Dynamik fest (Überpronation (zu starke Einwärtsdrehung des Fußes) bzw. Supination (Auswärtsdrehung des Fußes)). Diese können wir in der Regel sehr gut anhand einer orthopädischen Einlage korrigieren. Oftmals ist auch ein starker Fersenlauf für eine Überlastung der Wadenmuskulatur verantwortlich. Hier geben wir Tipps zur Umschulung auf den Mittelfuß- bzw. Vorfußlauf.

Versorgung

Alltagseinlagen

Sporteinlagen